Hartzer Roller e.V.



Warum mache ich das eigentlich?

Nachdem ich von 2004 bis 2006 für die Beratung von Alg-II-EmpfängerInnen als Angestellter des Arbeitslosenverbands bezahlt wurde, flossen dann keine Projektmittel mehr. Statt darauf zu warten, dass irgendwann wieder etwas bewilligt würde, wovon man etwas für meine Arbeit abzwacken könnte, habe ich mich 2007 in Absprache mit meinem Jobcenter selbständig gemacht.

Die nötigsten Anschaffungen habe ich damals selbst vorgeschossen. Alles bis hin zum eigentlichen "Hartzer Roller", meinem motorisierten Dreirad, das mich dann zum wirklich mobilen Berater macht, ist also komplett eigenfinanziert. Das Jobcenter beteiligte sich mit Einstiegsgeld. (Da es damals einen Rechtsstreit zwischen mir und dem Jobcenter darüber gab, ob ich von dem investierten Geld stattdessen hätte Brot kaufen sollen, kam es zu einem Vergleich vor Gericht, auf dessen Grundlage ich bis zu meinem 142. Geburtstag monatlich 5 € ans Jobcenter Lichtenberg überweisen muss...)

Solange ich vom Hartzer Roller nicht meinen ganzen Lebensunterhalt bestreiten konnte, blieb ich also - wie es eine Beratungskundin mal sehr treffend sagte - "einer von uns". Ich verdiente mit dem Hartzer Roller so gut es ging, und der Staat stockte mit Alg II auf, bis es reichte.

Das war formal kommerziell und tatsächlich nicht besonders lukrativ. Aber ich konnte immer damit leben.

2011 wurde ich etwas überraschend, aber durchaus glücklich, verrentet. Seitdem ist der Hartzer Roller ein Verein und ich bin ehrenamtlich arbeitender Ruheständler. So kanns gehen...

Da meine Rente (hier bleibe ich "einer von uns") sehr bescheiden ist, übernimmt den aufstockenden Part jetzt das Sozialamt Lichtenberg. Auch dafür besten Dank.

Sie sehen, dass der formale Status des Hartzer Rollers immer wieder verändert wird. Die Kernaufgabe aber - die Beratung zu Hartz IV - war und ist in jedem Aggregatszustand gewährleistet.

Andreas Wallbaum



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